aus: Südkurier / Schwarzwald-Baar-Heuberg vom: 10.10.2016

Geisinger Chorkonzert der Extraklasse begeistert

Über 200 Zuhörer genießen Auftritt des Philharmonia Chors aus Stuttgart
mit Franziska Gschlecht aus Kirchen-Hausen als Sopranistin.

Geisingen - Einen überwältigenden Besuch verzeichnete die Geisinger Stadtkirche St. Nikolaus am Sonntagspätnachmittag, die Hauptstraße war zugeparkt. Was ist hier los, mag sich manch einer gefragt haben. In der Stadtkirche genossen über 200 Besucher ein Chorkonzert der Extraklasse. Der Philharmonia Chor aus Stuttgart begab sich buchstäblich in die Provinz. Der Chor feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen und seit diesem Jahr ist die Kirchen-Hausener Franziska Gschlecht Mitglied des Chors. Sie hatte auch einige Solis als Sopranistin. „Ich hatte schlaflose Nächte, ob wir in Geisingen Publikum haben“, sagte Franziska Gschlecht und war überrascht, die volle Kirche zu sehen. Sie musste dann auch viele Hände drücken und Gratulationen entgegennehmen, die nicht nur ihr, sondern dem ganzen Chor galten. Und der hat nachhaltig eine Visitenkarte hinterlassen. Das Konzert stand unter dem Motto Engel, so auch der Titel des Programms „De Angelis“. "Einer der besten Chöre und Konzerte, das die Stadtkirche je erlebt hat", war die Aussage zahlreicher Besucher. Da war keine Begrüßung, keine Ansprache, kein Dank zum Schluss, was der eine oder andere bemängelt hat. Aber der Applaus ist das Brot des Künstlers und der wurde reichlich mit stehenden Ovationen gespendet. Geld gespendet wurde ebenfalls, der Eintritt dieses hochkarätigen Konzertes war frei, die Sänger selbst baten um Spenden, um die Unkosten zu decken und durften vielmals Danke sagen. Neben dem herausragenden Leiter Johannes Knecht, der Chordirektor an der Staatsoper Stuttgart und Professor für Oratorienleitung an der Stuttgarter Musikhochschule ist, kam ein Chor mit zahlreichen Solisten und dem Bezirkskantor Severin Zöhrer, der sowohl in den Reihen der Sänger stand, als auch der Geisinger Orgel die ganze Klangvielfalt entlockte. Der Chor präsentierte eine schöne Auswahl an Engelchören, bekanntes wie „Heilig, Heilig", aus Schuberts Deutscher Messe, das Duo Seraphim von Jakob Gallus aus dem 16. Jahrhundert oder von John Tavener die Angels. Es waren Vorträge teilweise mit Solis, immer mit einem reichen Spektrum an Übergängen und Gegensätzen und einer herausragenden Klangfarbe.

Von Paul Haug

Auszug aus den Stuttgarter Nachrichten (StN.de), Dienstag, der 28. März 2016

Requiem als große Oper

Von Susanne Benda

 Mit Verdis monumentaler „Messa da Requiem“ hat der Philharmonia- Chor im Beethovensaal sein 30-jähriges Bestehen in einem wahren Festkonzert gefeiert. Vom Pianissimo-Beginn des Anfangs über die Fortissimo-Schläge des zentralen „Dies Irae“ bis hin zum ersterbenden dreifachen Pianissimo im abschließenden „Libera me“ spannte Johannes Knecht am Pult mit kluger Dramaturgie von Steigerungen und Kontrasten einen weiten Bogen, der deutlich auch von der Opernerfahrung des Dirigenten profitierte. Die Wirkung der Aufführung fußte auch auf großer Prägnanz und Präzision in Tongebung und Textaussprache beim ausgeglichen besetzten und exzellent koordinierten Chor, der trotz sehr großer Besetzung sogar in den Fugen des Sanctus und des „Libera me“ immer leicht wirkte.
Das von Patrick Strub sehr gut einstudierte Christophorus-Sinfonieorchester tat es den Sängern gleich, glänzte mit genauen Bläserakzenten und mit gut gebündelten Streichergruppen ...
Für die Gesamtleistung beim gelungenen Geburtstagsfest gab es ... langen, begeisterten Beifall. (ben)

Zum Abschluss des Stuttgarter Musikfestes 2015 wurde in der Liederhalle Beethovens Neunte aufgeführt.

Auszüge aus den Rezensionen vom 12.09.2015:

Stuttgarter Zeitung, Markus Dippold und Georg Linsenmann:
"Nun diente die Neunte als Schlussstein zum Leitmotiv "Freundschaft" des Musikfestes, vom Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und der geballten Chorpracht von Gächinger Kantorei, Philharmonia Chor Stuttgart und Stuttgarter Kantorei unter der Leitung von Stephane Deneve ins Werk gesetzt. [...]
Im Schlusssatz erweist sich die Orchesterordnung mit geteilten Violinen als höchst sinnvoll, wenn sich mit dem fulminanten Chor fasziniernde klangräumliche Kreuzungen von Hoch und Tief, Hell und Dunkel ergeben. Mittig postiert die Männer, was deren "Seid umschlungen, Millionen" noch zentraler macht. "O Freunde, nicht diese Töne" durch Bassbariton Markus Eiche wird zum berührenden, Denkbewegung fordernden Zentralmoment des furiosen Finales: Kurzes Zögern, Stutzen, Staunen, dann langer, begeisterter Beifall."

Stuttgarter Nachrichten, Helmuth Fiedler:
"[Stéphane Denève] führte die Gächinger und Stuttgarter Kantorei sowie den Philharmonia Chor Stuttgart (Einstudierung Johannes Knecht) zwischen Verzückung und Raserei sicher durch das "Freude, schöner Götterfunken"- Finale."

 

Die Stuttgarter Nachrichten vom 06.06.2015 berichteten über das Konzert unter dem Titel 

Erlaubt ist, was gefällt

(Auszug - den vollständigen Artikel finden Sie hier):

Beim musikalischen Höhepunkt des Kirchentags fanden am Donnerstag Gächinger Kantorei, Philharmonia-, Hymnus- und Bachchor zusammen - in vier Werken zeitgenössischer Musik.

[...]
Martin Smolkas Kantate 'Sacred Vessel' gerät nicht nur wegen ihrer Länge zum Höhepunkt des Abends, sondern auch wegen ihrer Besetzung: Weil für das mit Raumklang-Wirkungen spielende Stück neben einem ziemlich bunt (unter anderem mit durchaus ironisch wirkenden E-Gitarren und Blockflöten) besetzten Orchester (Württembergische Philharmonie Reutlingen) drei Chöre benötigt werden, kommt es unter Jörg-Hannes Hahns Leitung zu einer in Stuttgart wohl noch nie da gewesenen Kooperation zwischen der Gächinger Kantorei, dem Philharmonia- und dem Bachchor.
[...]
entzündet sich die ausgeprägte Klangfantasie des tschechischen Komponisten auf packende Weise an den Bildern der verwendeten alttestamentarischen Texte,
[...]
Und gefallen hat "Sacred Vessel" auch, weil es mit Liebe und Klarheit aufgeführt wurde. Nach dem verhallenden A-cappella-Schluss bedankte sich das Publikum mit langem Jubel."

(Susanne Benda)


 

Die Stuttgarter Nachrichten vom 07.04.2015 berichteten über das Konzert unter dem Titel 

Wo die Minne, da ist Gott

(Auszug - den vollständigen Artikel finden Sie hier):

"In der Liederhalle konnte man im Beethovensaal erstmals in Stuttgart Walter Braunfels’ Passionskantate op. 54 für Bariton und Orchester hören – präsentiert durch den Philharmonia Chor. [...]
Johannes Knecht, sonst Chordirektor der Oper Stuttgart, führte die Kantate mit seinem Philharmonia Chor Stuttgart, einem sehr guten Laienensemble, und der Württembergischen Philharmonie Reutlingen auf. Schnell zog man das Publikum in Hör-Bann, nahm es ein für dieses Werk, das in den Chorpassagen oft spätromantisch-monumental auftrumpft und an Bruckner gemahnt, dabei Dissonanzen nicht scheut, in den dialogischen Passagen zwischen kommentierendem Chor und Jesus dagegen mal kontemplativ, mal dramatisch argumentiert. [...]
Knecht forderte vom engagiert gestaltenden, intonationssicheren Chor präzise Linienführung, dynamische Feinarbeit, Homogenität ein. Besonders beeindruckend: schillernde Piano-Farbigkeit etwa in 'Heil’ger Gott, heil’ger Starker'."
 
Zum Brahms-Requiem:
"Auch hier überzeugte das Reutlinger Orchester durch sinfonische und fein abgestufte dynamische Modellierung, der Chor durch Homogenität, Gestaltungsfreude und gute Textverständlichkeit."

(Verena Großkreutz)


 

Die Murrhardter Zeitung berichtete über "Soli Deo gloria: Glockenklänge – Orgelwerke – Messe von Frank Martin - Konzert für Chor a cappella und Orgel" am 19. Oktober in der Stadtkirche Murrhardt (Auszug):

Eine Klangreise durch die Kirchenmusik erlebten die zahlreichen Zuhörer beim Konzert des Philharmonia-Chors Stuttgart...

Welche facettenreichen und voluminösen Stimmen die Chorsänger besitzen, zeigten sie in „Russische Glocken“ Nr. 4 aus dem Concertino in vier Sätzen, das der 1932 geborene Russe Rodion Schtschedrin 1982 schrieb. Mit modernen Stilmitteln imitierte der Chor klangmalerisch die vielen Glocken russischer Kirchen und Klöster...

Die Glockenklänge geleiteten die Zuhörer zum Höhepunkt des Abends, der fantasievollen impressionistischen Messe für zwei vierstimmige Chöre a cappella, die der Schweizer Frank Martin (1890 bis 1974) zwischen 1922 und 1926 komponierte. ...
Kontrastreich gegenübergestellte Partien der hohen und tiefen Stimmen und weitschwingende Melodien über feinen Klangteppichen erzeugten eine zugleich schlichte und archaische, prächtige und strahlende Wirkung ...

Engagiert und mit innerer Anteilnahme präsentierte der Chor alle Werke und vermittelte überzeugend die der Messe innewohnende tiefe Gläubigkeit, sodass die vielschichtige Musik die Herzen der Zuhörer erreichte.
(Elisabeth Klaper)


 

Die Stuttgarter Nachrichten berichteten über unsere Aufführung von Macmillans "Seven Last Words From the Cross" und Mozarts Missa c-Moll in der Stuttgarter Liederhalle in der Ausgabe vom Dienstag, 22. April 2014 (Auszug):

"In einer hochwertigen ... Komponistenriege steht James Macmillan, dessen "Seven Last Words from the Cross" von 1993/94 als Stuttgarter Erstaufführung im ... Beethovensaal erklangen.
...
Der Philharmonia-Chor und das Stuttgarter Kammerorchester unter der Leitung von Johannes Knecht investierten viel Akribie und Energie in das Werk, das sicherlich noch öfter zu hören sein wird...
Chor und Orchester boten geschärfte Konturen - viel Applaus." (Ulrich Köppen)


Recital "Feuer!"
Machtvolles Element - Texte und Musik

Auszüge aus den Presserezensionen:

Rheinpfalz 18.2.14, Konstanze Führlbeck:
"Rascheln und Flüstern. Der Philharmonia Chor Stuttgart bietet mit Zhaos 'Brandherd' eine Uraufführung in Zweibrücken".

zum Chor: "auffallend war das klare, einheitliche Klangbild"
zur Uraufführung "Brandherd" von Yiran Zhao: "Aus dumpf dräuenden Clustern (Tontrauben) hoben sich einzelne, flüsternde Solostimmen hervor, wie tastend, dann fiel der Chor in einem kurzen, einheitlichen Motivblock ein, immer wieder unterbrochen durch raschelnde Geräusche und Flüstern. Trotz der ungewohnten postmodernen Ästhetik und Disharmonie folgte das Publikum aufmerksam und applaudierte lebhaft."
zu Ben Parrys "Flame": "ein Werk, in dem sich versetzte Themenfragmente als gregorianische Stilzitate zu einer einfachen, ergreifenderen Melodie verdichteten, die in der Interpretation des Chors ausdrucksstark den Raum füllte und die Zuhörer zutiefst erschütterte."
zum Programm: "ein rundum stimmiges Programmkonzept, wie es auch für literarisch-musikalische Abende auf diesem inhaltlichen und künstlerischen Niveau nicht selbstverständlich ist."
 
Pfälzischer Merkur, 17.2.14, C. von Waldow:
"Publikum Feuer und Flamme für den 'Philharmonia Chor Stuttgart'"

"Herzstück des fast zweistündigen Konzerts war die Uraufführung der laut- und klangmalerischen Komposition 'Brandherd' für Chor und Schlagwerk zu einem Text des 1962 geborenen Bernd Schmitt, die eigens für dieses Recital bei Yiran Zhao in Auftrag gegeben wurde. Der Text [...] gibt Eindrücke und Dialoge zweier Arbeiter in Schutzanzügen wieder, die sich einer Einschlagstelle nähern, von der aus ein stark radioaktiv strahlendes Objekt die ganze Gegend in Brand gesetzt hat. Taktmäßig ließ der Chor etwa Noppenplastik zerplatzen, deutete mit Krk-Lauten den Ausschlag des Geigerzählers an."
"Sehr spannend, sehr abwechslungsreich, ergreifend und wunderbar interpretiert"

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